Konventionelle Heizung
Der Ölbrenner (Brennwert) mit einer Nennleistung von 22 kW ist neu. Er heizt lediglich die Speicher auf eine vorgegebene Temperatur, die im Normalfall bei 50° C liegt, mit einer Hysterese nach oben von 10° C. Das Vorhandensein der großen Speicher reduziert die Anzahl der Brennerstarts. Die Einschaltdauer wird größer und damit der Wirkungsgrad verbessert. Da man in der Regel nur einen Teilbereich seines Speichers damit beheizt, sollte man diese Effekte nicht überschätzen.Der Heizungsregler wurde vor wenigen Jahren neu eingebaut und arbeitet autonom.
Die Heizung selbst ist konventionell: Radiatoren mit Vorlauftemperaturen von 50° C, der Rücklauf entsprechend etwa 40° C. Hätte und vertrüge man Fußbodenheizung, ließe sich der Anlagenwirkungsgrad noch leicht verbessern.
Wasserführender Kamin
Ein Kaminfeuerfan muß natürlich einen Kamin haben. Hier ist er, wasserführend gar und mit Ausnahme des Kamineinsatzes selbst erstellt:Er ersetzt einen offenen Kamin, der defekt war. Seine Heizleistung ist nach Herstellerangaben (Normatherm-Heiztechnik, KKH 30, bauartzugelassen, Schornsteinfeger abgenommen) 30 kW, wobei 7% davon als Direktstrahlung in den Raum gehen. Das wird als äußerst angenehm empfunden. Nach Werksangaben ist er für alle festen Brennstoffe zugelassen. Ausführliche Tests im Winter 2006/07 haben gezeigt, dass man das ganze Haus mit seinen 300 m² damit heizen kann. Allerdings: Wenig Arbeit ist das nicht! Eingebunden in das Zentralheizungssystem ist der wasserführende Kamin über eine eigene Pumpe mit Rücklaufanhebung. Da der T 300 zum Zeitpunkt der Kamininstallation noch nicht da war, wurde ein einfacher elektronischer Zweipunktregler von Conrad eingesetzt für die Kaminanbindung. Er sorgt dafür, dass die Kaminpumpe erst fördert, wenn das Wasser im Kamin eine Temperatur von 60° C hat, damit das Abgas nicht kondensiert und der Kamin nicht versottet.
Es stellt sich die Frage nach dem thermischen Wirkungsgrad des Kamins: Messungen mit einer genau abgewogenen Menge Holz und allen Verbrauchern ausgeschaltet lassen eine Rückrechnung über die Erhöhung der Speichertemperaturen zu. Danach erreicht der Kamin einen Wirkungsgrad von knapp 40%. Etwas ernüchternd! Berücksichtigt man indes, dass die kWh aus Öl gewonnen heute etwa 3 mal soviel kostet, wie die kWh im Holz vor der Verbrennung, hat man beim Kaminfeuer immer noch kein schlechtes Gewissen. Es entspannt ungeheuer, und die tatsächlich ans Haus abgegebene Energie liegt immer noch bei vergleichbarem Preis um 20% höher wie beim Öl.
Ein Tipp für Nachahmer: Man kann den Kamin nur solange beheizen, bis seine Wassertemperatur 95° C erreicht. Dann springt die thermische Ablaufsicherung, eine Art Notkühlung über Leitungswasser, an. Will man das vermeiden, baue man sich ein elektronisches Fernthermometer von Conrad ein. Dann weiß man, wann man aufhören sollte, nachzulegen.
Der praktische Betrieb mit unserem Puffervolumen hat gezeigt, daß wir nie in die Nähe dieses Wertes gekommen sind. Den hier gezeigten Aufwand von Kaminfeuerfans muß man ja nicht treiben. Es ist allerdings schön, auf einen Blick die wesentlichen Werte zu erhalten.